Rezension Lieder von Morgen

Rezension Lieder von Morgen

Autor: Rune L. Green

Verlag: Drachenmondverlag

Seiten: 320 Seiten

ISBN: 978-3-95991-130-6

Preis E-Book: 3,99 €

Preis Taschenbuch: 12,90 €

Ein bewegendes Buch über das Leben

Egal wie übel uns das Leben manchmal mitspielt, es gibt immer etwas, über das man sich freuen kann. Genau das lehrt uns Lenia, Hauptfigur in Lieder von Morgen, denn obwohl sie unheilbar an Leukämie erkrankt ist, findet sie immer wieder Dinge auf dieser oft kaltherzigen Welt, an denen sie sich erfreuen kann. Es sind nicht die großen Dinge, auf die es ankommt, sondern die kleinen. Genau, das spiegelt sich auch in dem Schreibstiel von Rune L Green wider. Sie führt uns das vor Augen was wir meistens in all unseren Frust oder hektischen Alltag übersehen, nämlich die Dinge, die uns Trost und Kraft spenden können. In Lenias Haus roch es zum Beispiel nach Zimt und Apfel, nachdem sie ihren Tee gekocht hat. Oder der Schnee rieselte wie Pulver vom Himmel und bedeckte die Häuser mit einer Zuckerschicht. All diese Kleinigkeiten sorgten dafür, dass ich mich in der Geschichte wohlgefühlt habe. Es war so als ob Lenia mir sagen wollte: „Ja, mein Schicksal was ich zu tragen habe ist schlimm. Oft, ja sogar sehr oft, stoße ich an meine Grenzen, doch wenn ich an diesem Punkt bin versuche ich mich wieder daran zu erinnern, warum es sich lohnt meinen Kampf weiterzukämpfen. Weil ich genau diese kleinen Dinge noch weiter erleben möchte, denn sie sind es die mich glücklich machen.“

Lenias Schicksal hat mich sehr berührt. Oft bin ich auf Zitate und Handlungen getroffen, die mich zum Nachdenken angeregt haben oder mir Mut gemacht haben, wenn ich an mir gezweifelt habe.

Lenia wollte zum Beispiel, dass ihr Songtext nicht zu oft überarbeitet wird, damit er nicht zu perfekt wird. Ihr war es wichtiger, dass man ihre Seele und ihr Herzblut darin erkennen kann.

Oder sie zeigte, dass es sich lohnt Umwege zugehen, denn sie sind es die uns reifen lassen, und zu dem machen, was wir sind.

Ich hätte mir aber mehr Verständnis für Jonatan gewünscht. Ja, er ist gesund und hat definitiv die Chance einfach sein Leben zu ändern. Doch ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es für eine verletzte Seele nicht einfach ist, in das Leben zu vertrauen, denn dafür muss man erst lernen wieder in sich zu vertrauen, und das ist ein langer, steiniger und auch schmerzvoller Weg, der einen vieles abverlangt. Dass ein Mensch unzufrieden mit seinem Leben ist, liegt meistens nicht daran, dass er nichts ändern will, sondern nicht weiß, wie er es ändern soll. Es ist ungefähr so, als ob man eine völlig fremde Sprache sprechen soll, von der man noch nie etwas gehört hat. Die meisten von uns werden so erzogen, dass wir uns diesem System anzupassen haben, sprich gute Noten zu schreiben und dann einen Job auszuführen, der unsere Ausgaben deckt, unsere Kühlschränke füllt und uns Sicherheit gibt. Ob er uns gefällt ist zweitrangig. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es sehr schwer ist, diese Glaubensätze abzuschütteln. Das Leben wieder zu lernen ist ein Prozess der Schrittweise erfolgt. Ich hätte mir gewünscht, dass das mehr in der Geschichte beleuchtet wird.

Fazit: Eine schöne, emotionale Geschichte, die es sich lohnt zu lesen!

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